Breitbandausbau Deutschand- Surftipp
Der DSL Internet Anschluss
Grundlagen Verfügbarkeit Kosten Internet Anbieter Internet Tarifvergleich Hilfe & FAQ Hardware Impressum


Was macht eigentlich der Breitbandausbau in Deutschland

Die Digitalisierung in all ihren Ausprägungen ist mittlerweile auch in den Köpfen der politischen Entscheider hierzulande angekommen. Manch Kritiker moniert, die Politik habe sich zu lange dagegen gewehrt, entsprechende Weichen zu stellen – und stattdessen die Entwicklung neuer Techniken sowie den Ausbau von Breitbandnetzen den privatwirtschaftlichen Unternehmen überlassen. Tatsächlich handelt es sich hierbei aber um ein komplexes Ineinanderwirken von privaten und staatlichen Initiativen, die zumindest in der Fläche eine zunehmende Netzabdeckung sicherstellen

.breitbandausbau

Wir betrachten das Thema zunächst aus mehreren Perspektiven, um den Stand des Breitbandausbaus in Deutschland ganzheitlich zu bewerten.

Es tut sich was, im Kleinen wie im Großen

Dass sich mittlerweile ein grundlegender Paradigmenwechsel abgespielt hat, lässt sich bereits an Bezeichnungen und Namen von Institutionen ablesen, die mit dem Breitbandausbau in Deutschland zu tun haben. Das Bundesverkehrsministerium nennt sich mittlerweile in der Langfassung "Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur", es gibt eine "Digitale Agenda" und ein sogenanntes "Breitbandförderprogramm des Bundes". Vor allem letztgenannte Initiative hat das Potenzial, eine flächendeckende Versorgung mit Breitbandinternet zu forcieren. Denn dieses Vorhaben setzt genau dort an, wo ein vom Markt getriebener Breitbandausbau teilweise ins Stocken geraten ist. "Mangelnde Wirtschaftlichkeit" wird hier oftmals als Argument angeführt.

Wie bei vielen anderen politischen Projekten auch, lässt sich trotz entsprechender Förderung nicht auf Anhieb ein signifikantes Wachstum feststellen. Vielmehr soll hiervon eine Signalwirkung ausgehen, weitere Initiativen auf privater Ebene zu fördern. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die vom Bund aufgelegten Förderprogramme demnächst verlängert und aufgestockt werden müssen. Denn seitens der Privatwirtschaft wird immer stärker Kritik geäußert, die sich insbesondere auf das hochgesteckte Ziel der Bundesregierung bezieht, allen Haushalten in Deutschland bis Ende 2018 eine Mindestbandbreite von 50 Mbit/s im Download zur Verfügung zu stellen.

Was dies für einen Fortschritt gegenüber verschiedenen DSL-Varianten bedeutet, lässt sich hier im Vergleich der in Deutschland üblichen Techniken besser nachvollziehen.

Was steckt hinter der "Digitalen Agenda" der Bundesregierung?

Die "Digitale Agenda" soll sämtliche Bereiche der Wirtschaft und des gesellschaftlichen Lebens tangieren. Eine fortschreitende Digitalisierung wird hier mit intelligenter Hard- und Software verknüpft, zudem soll die Entwicklung zugunsten einer stärker werdenden klassischen Industrie (Industrie 4.0) gefördert werden. Ein wichtiges Element ist dabei die Sicherstellung einer allen Facetten gerecht werdenden IT-Sicherheit, insbesondere durch eine Anpassung des Strafrechts. Für private wie gewerbliche Internetnutzer gleichermaßen interessant ist dabei vor allem der datenschutzrechtliche Aspekt in Bezug auf Big Data und Cloud Computing.

Interessant ist hierbei, dass die Zielsetzung des flächendeckenden Breitbandausbaus bis Ende 2018 darauf basiert, dies unter "Ausnutzung aller Technologien" zu erreichen. Ein zentraler Begriff im Zuge dessen ist "Vectoring". Beim Vectoring, auch VDSL2-Vectoring genannt, wird die Übertragungsrate teils deutlich gesteigert. Dies geschieht unter Bezugnahme auf bereits existierende ungeschirmte Kabelbündel, die für klassische Telefonnetze zum Einsatz kommen. Die Deutsche Telekom als Marktführer in Deutschland hat bereits mehrmals eine Erlaubnis seitens der Bundesnetzagentur erhalten, ihre Netze mittels Vectoring-Technik auszubauen. Nachdem anfangs Kritik an einer mangelnden Verfahrenstransparenz geäußert wurde, gab die Deutsche Telekom im Gegenzug umfangreiche Verpflichtungen ab. Zugunsten einer flächendeckenden Erschließung sämtlicher Haushalten in den Nahbereichen bereits vorhandener Breitbandanschlüsse. Das Ganze ist zusätzlich an eine Investitionszusage gekoppelt.

Wie ist mit dem Breitband-Ausbau in Ihrer Gegend derzeit aussieht und was dies für die DSL-Verfügbarkeit und die maximalen Übertragungsraten bedeutet, können Sie problemlos im DSL-Verfügbarkeitscheck von Preis24 feststellen.

glasfaserkabel

Glasfasertechnik ist derzeit noch Wunschdenken

Nach OECD-Angaben, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, kommen auf 100 Deutsche derzeit 38,5 Breitbandanschlüsse. Dieser Wert allein betrachtet, wäre ein ziemlich gutes Resultat. Allerdings wird hierbei nicht klassifiziert, in welcher Form der Breitbandanschluss in Deutschland verbreitet ist. Anders als in Japan oder dem Großteil der BeNeLux-Staaten, wird Breitbandinternet hierzulande mittels VDSL und Kabel realisiert, nicht über Glasfasertechnik. Würde man Japan (3/4 aller Breitbandanschlüsse über Glasfaserkabel) in diesem Aspekt mit Deutschland (etwa ein Prozent über Glasfaserkabel) vergleichen, wäre dies in jedem Fall sinnvoller für eine Betrachtung mit Fokus auf den technologiebasierten Breitbandausbau in Deutschland.

Fazit und abschließende Bemerkungen

Will man das Thema so weit wie möglich betrachten, bedarf es mehr als den reinen Vergleich zwischen einzelnen Ländern oder der Verteilung entsprechender Technologien im Zuge des Breitbandinternets. In Deutschland hat das Thema schlichtweg erst seit wenigen Jahren die Priorität, die es für das Ziel einer "flächendeckenden Versorgung mit Breitbandinternet" bedarf – mit den typischen Fragen der Regulierung, der IT-Sicherheit und langwierigen Prozessen über geteilte Datennutzung und Co.

Auch seitens der Gesetzgebung tut sich einiges, um genügend Anreize für privatwirtschaftliche Initiativen zu schaffen. Viele Länder und Landkreise beantragen mittlerweile Fördergelder, denn ein schneller Internetzugang wird mehr und mehr zum klassischen Wettbewerbsvorteil. Ein wichtiges Etappenziel hierbei ist das im November 2016 in Kraft getretene DigiNetzG, das "Gesetz zur Erleichterung des Ausbaus digitaler Hochgeschwindigkeitsnetze". Heißt in der Praxis vor allem, dass "passive Infrastrukturen" genutzt werden. Dabei handelt es sich um Strom- oder Gasleitungen, Kanalisationsnetze sowie bis dato freie Rohrkapazitäten. Schon jetzt deutet vieles darauf hin, dass mehrere Wettbewerber im regionalen Kontext an kostendeckenden Lösungen für Gewerbetreibende und Privatleute arbeiten.

Bild-Quellen:

Bild 1: © stockWERK - Fotolia.com

Bild 2: © RioPatuca Images - Fotolia.com

Surftipps und Lesehinweise zum Thema DSL, Breitbandanschluss & Co.:
 



©